FledermausfundHilfe & Kontakt

Wichtige Informationen zum Fledermausfund und zu weiteren Maßnahmen.

Wie Sie bei einem Fledermausfund helfen können

Wie Sie bei einem Fledermausfund helfen können

1. Fassen sie die Fledermaus NIE mit bloßen Händen an!

Fledermäuse können in den seltensten Fällen Tollwut übertragen und sie somit schwer krank machen. Tollwut wird über den Speichel, also bei einem Biss übertragen. Sollten sie die Fledermaus anfassen müssen, ziehen sie sich einen dicken Handschuh an oder hüllen sie die Fledermaus vorsichtig in einen Schal oder Handtuch.

2. Wo haben sie die Fledermaus gefunden?

Hängt die Fledermaus geschützt unter einem Dach, im Brennholzstapel, an einem Baum oder hoch an der Hauswand? Lassen sie die Fledermaus dort in Ruhe, sie fliegt nachts davon.

Hängt sie dagegen in greifbarer Höhe, liegt auf dem Boden oder ist offensichtlich verletzt, braucht sie Hilfe. Holen sie einen Stoffbeutel, krempeln diesen um und setzen die Fledermaus MIT HANDSCHUHEN hinein. Dann den Stoffbeutel zu knoten.

  1. Ist die Fledermaus verletzt, bringen sie sie zu ihrem Tierarzt. Er behandelt Wildtiere in der Regel kostenlos.
  2. Hat die Fledermaus keinerlei Verletzungen können sie ihr von einem Teelöffel etwas Wasser anbieten, ansonsten hängen sie den Beutel an einen ruhigen, kühlen und geschützten Ort und lassen sie die Fledermaus abends am Fundort wieder frei.
  3. Europäische Fledermäuse sind Insektenfresser, bitte bieten sie keine Kuhmilch, Babybrei oder Dosenfutter an.

3. In den Monaten Juni, Juli, August kommt es zu vermehrten Jungtierfunden – Schauen sie sich die Fledermaus genau an. Ist sie sehr klein? Ist sie behaart?

Jungtiere müssen so schnell wie möglich wieder von ihrer Mutter aufgesammelt werden. Nur so haben sie kaum eine Überlebenschance bzw. kaum eine Möglichkeit artgerecht aufzuwachsen.

Sie verfahren im Prinzip wie Punkt 2, nur nehmen sie nun einen Sockenturm zur Hilfe

  1. Füllen sie dazu eine Flasche mit ca. 37°C warmen Wasser, verschließen diese und ziehen eine Socke darüber.
  2. Das Jungtier ruft länger nach der Mutter, wenn es warm gehalten wird.
  3. Stellen sie die Flasche in eine Schüssel, dass das Jungtier, sollte es herunterfallen, nicht wegkriechen kann, sondern wieder auf den Sockenturm steigt.
  4. Stellen sie nun diesen Sockenturm am Fundort des Jungtieres auf, z.B. auf ein Garagendach, einen Vorsprung oder ähnliches, wo Katzen und Marder nicht hinlangen können.
  5. In vielen Fällen kommt die Mutter und holt ihr Jungtier ab. Dies kann aber bis zu drei Nächten dauern. Sollte dies der Fall sein und das Fledermausjunges wurde nach der ersten Nacht nicht abgeholt, holen sie es bitte wieder im Stoffbeutel rein und bieten etwas Wasser an. Holen Sie sich fachmännischen Rat (Wildtierhilfe Auenland), da das Jungtier nun unter Umständen gepäppelt werden muss, um die nächsten Nächte zu überstehen.

4. In den Wintermonaten werden Fledermäuse häufig im Brennholz gefunden

Kaminbesitzer aufgepasst! Fledermäuse überwintern oft in Holzstapeln. Die Gefahr besteht insbesondere beim Verbrennen von Kaminholz, da die Tiere aufgrund ihrer Winterstarre keine Fluchtmöglichkeit haben bzw. für tot gehalten werden. Bitte schaut beim Holzholen genau hin und kontaktiert im Fall eines Fundes die Notfall-Hotline. Sie beurteilen die Lage, geben Ihnen Tipps und kümmern sich bei Bedarf um das gegebenenfalls hilfsbedürftige Tier.

Kontakt zum NABU

Stefan Lüders
Referent für Fledermausschutz
Tel.: 04551-963 999
E-Mail: Fledermausschutz@NABU-SH.de

Fledermaus Erste Hilfe

Anweisung für einen Fledermausfund:

Beispiele für einen Sockenturm